Hambacher Gespräch „Marktkräfte, Regulierungswut und soziale Verantwortung – Vertrauen in die Wirtschaft“
Vertrauen in die politischen Institutionen allein ist in einer Demokratie nicht ausreichend. Auch ein gewisses Vertrauen in die Wirtschaft ist notwendig: Materielle Sorgen und Existenzängste treiben Menschen dem Populismus zu. Ein großes Vertrauen der Deutschen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ihres Landes kann dem entgegen wirken. Hingegen sinkt das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Demokratie, wenn Unternehmen das in sie gesetzte Vertrauen enttäuschen. Ungehemmter Lobbyismus, gescheiterte Selbstverpflichtungen der Wirtschaft und rücksichtloses Investitionsverhalten beschädigen den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gelten die Vorzeichen der Sozialen Marktwirtschaft – einst Grundpfeiler der deutschen Demokratie – auch in Zeiten der globalisierten und digitalisierten Ökonomie noch? Wie kann Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Wirtschaft entstehen? Und wie kann sicher gestellt werden, dass dieses Vertrauen von den Unternehmen zurückgezahlt wird?
Peter Altmaier, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Energie